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Interview Teil II : Autor John Steimer

3) Wie handelt du das mit deinem Hobby? (Werbung/ Kosten)



Ich würde es tatsächlich nicht als Hobby bezeichnen, selbst das Wort Leidenschaft spiegelt nicht das wieder, was die Schreiberei für mich ist. Sie ist Weltflucht, Exil und Leben, und oft genug alles was mir bleibt um mit den Dingen zurechtzukommen, die mein Leben nun mal prägen und prägten. Es war vor einem Jahr als ich diese Entscheidung traf. Ich wartete so lange bis alles passte, um diesen Schritt zu gehen, meine Stories, meine Welt zu veröffentlichen. Ich sagte vor einem Jahr einfach: »Scheiß drauf, ich mach das jetzt.« Ich war es leid zu warten, bis alles passt. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht.

Ich verbringe so viel Zeit wie ich kann mit meinen Stories. Mit Plänen, Gedanken, Cover, Webseite. Ich mach alles alleine. Ich gestaltete die Webseite, Visitenkarten, Autogrammkarten, die einzelnen Cover für die Stories… alles kommt direkt von mir. Natürlich steckt dann darin auch wahnsinnig viel Arbeit, aber mir macht diese andere Seite, die eben auch dahinter steckt, ziemlich viel Spaß. Ich könnte, oder verbringe tatsächlich, Stunden mit dem gestallten eines Covers. Der Farbton, die Titelgestaltung, all die kleinen Gegenstände die ich immer wieder platziere. Für mich sind die Cover auch gleich der erste Blick auf diese Story und in vielen Fällen wird man dadurch auch gleich in diese Welt geworfen und in allen Fällen bedeuten sie mehr als man vielleicht am Anfang ahnt. Ich glaube meine Cover haben nichts gemein mit den gängigen Bestseller-Cover die man heute so findet. Riesen Titel - nichtssagendes Bild. Ich möchte damit etwas sagen. Und die Leute auch damit ansprechen, daher verbringe ich gerne so viel Zeit alleine mit dem Cover. Allerdings ist das Schreiben an sich, oft nicht so einfach. Ich sage immer, die Wörter sind ja alle da, es ist nur die Reihenfolge die fehlt und die ich sehr oft einfach nicht finde. Und es kommt sehr oft vor, dass ganze Seiten restlos gelöscht werden. Es ist nicht immer so einfach, das ist nunmal so und ich glaube, das gehört irgendwie auch dazu. Aber wenn dann endlich eine Story fertig ist, ist es wohl eins der schönsten Gefühle die ich kenne. Auf diesen Papierstapel zu blicken und zu wissen, dass man’s wieder geschafft hat. Was Werbung, die Kosten und alles bürokratische angeht, so hat mir dieses Jahr gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Natürlich ist der große Traum noch immer davon leben zu können, aber das ist etwas was gerade heutzutage nicht so einfach ist. Die Kosten für alles strecke ich stets aus eigener Tasche vor und versuche natürlich dadurch, die Kosten für meine Leser auch so gering wie möglich zu halten, allerdings sagte ich mir von Anfang an, dass ich kein einfaches Druckerpapier möchte, stets 100g/m2, Cover in Farbe und ich bin sehr froh, dass ich eine Druckerei gefunden habe, mit der ich so gut zurecht komme und was das angeht, ich in guten Händen bin. Die Werbung an sich ist ein Thema, das etwas schwieriger ist. Ich bin ein kreativer Mensch, kein Verkäufer, tatsächlich verkaufe ich Stories, in dem ich mich selbst verkaufe. Die Art wie ich nun mal bin, denke und lebe. Das war eine sehr interessante Erfahrung, meine Werbung läuft über meine Soziale Medien und vielleicht auch ein wenig Mundpropaganda. Ich poste, gerade auf Twitter, immer wieder kleine Auszüge, schreibe über das Schreiben auf meinem Blog und lasse meine Leser als Zuschauer in diesen Prozess. Nicht einfach: Hier. Story. Fertig. Ich berichte gerne darüber und hab diesbezüglich auch nur stets positive Rückmeldung bekommen, vielleicht weil man dadurch merkt, wie viel von mir selbst ich da reinstecke. Aber eventuell sollte ich wirklich mehr Werbung machen, aber das liegt mir nun mal nicht so. Ich mach einfach, wie schon immer, meinen Scheiß konsequent weiter. Wie seit Jahren, selbst als das hier alles nicht einmal vorstellbar war, ich schrieb und schrieb, ohne in weiter ferne die Möglichkeit zu sehen, dass meine Stories jemals gedruckt werden. Und bisher kann ich ehrlich sagen, es läuft besser als ich dachte.



Bilder: © John Steimer


JOHN STEIMER´s SOCIAL MEDIA Kanäle:



Instagram: @johnsteimer





4) Zum Abschluss. Wie gefällt dir mein neuer Blog: literatourblog.com

und was würdest du anders machen?


Ich find’s gut, dass du diesen Schritt gegangen bist und mir gefiel schon immer die Art und Weise, wie du die Bücher in Szene gesetzt hast. Und das zeigt sich auch hier auf deinem Blog. Ich bin ja selbst ein großer Freund von alten Büchern, die meisten meiner Bücher stammen tatsächlich von Flohmärkten (oder Läden die dort Stände haben). Für mich sind es stets kleine Schätze, gerade wenn man einmal überlegt, was dieses Buch schon alles gesehen hat. Kriege, Diktaturen, Aufschwung und Fall. Ich finde die Berichte über die Antiquariate stets interessant. Auch dein Besuch in der Schlossbibliothek, es ist schön zu sehen, dass jemand diese Welt, gerade die der alten Bücher, so zeigt und das machst du auch wirklich gut. Denn leider werden diese Bücher einfach oft nur weggeschmissen und ein Stück Geschichte geht verloren und du trägst diese Leidenschaft für diese Dinge wieder in die Moderne und das ist etwas, was ich sehr zu schätzen weiß.


 


DANKE JOHN für dieses sehr emotionale, ehrliche und sympathische Interview!!

Ich schätze Dich und deine Arbeit sehr! Jemand wie dich findet man nicht alle Tage und ich freue mich über unseren Kontakt und hoffe auf viele weitere Projekte, die wir hoffentlich noch verwirklichen können.

Verfolge deinen Weg weiterhin so unbeirrt und behalte deine Art und deinen Style unbedingt bei!

Alles Gute für deine Zukunft!


Wenn euch dieses Interview gefallen hat, lasst uns doch gerne ein <3 hier. :)


Ich wünsche euch eine literarische Woche und zum Abschluss gibt es noch 3 Zitate aus John Steimer´s Büchern.


Eure Verena und John


 

»Ich war nicht gemacht für eine heile und gute Welt, ich brauchte den Dreck unter meinen Stiefeln, wie ich den Gestank brauchte wenn der Regen die Gossen bedeckte. Ich habe die Hölle unter meinen Füßen, Leben auf meinen Knien, trage mein Kreuz auf meinem Rücken und mein Blut fließt in diesen Straßen und diese Straßen fließen nunmal in meinem Blut.«

- THE BLAKE STORIES



»Als wäre ein Engel in die Gosse gestiegen und hätte Erbarmen gehabt mit dem armen Säufer, der ich einst war. Eine Göttin unter den Menschen, voll Güte und Liebe und eine Königin selbst unter den Göttern, deren Gnade wir nicht verdienen.«

- THE LOVE WE DESERVE



»Es ist als wäre das Leben eingepfercht in einer U-Bahn. Manche steigen aus, manche steigen ein, in manche verliebst du dich, manche kannst du von Anfang an nicht leiden. Doch du hast keine Ahnung welche Station die nächste ist. Manche müssen früher raus und sie sind von einem Moment zum nächsten weg, manche dagegen verpassen ihre Station bewusst, andere bleiben länger als du’s willst. Manche wirst du nicht mehr los, und manche vermisst du. Ich starrte zur Ecke wo Luna noch eben entlang ging, ich fragte mich, an welcher Haltestelle ich wohl gerade in meinem Leben war?«

- FIGHTIIN’ BLUE

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